Donnerstag, 6. Juli 2017

Ei, Ei, Ei


Eier sind auf der ganzen Welt beliebt, egal ob Rühr- oder Spiegelei, als Backzutat im Kuchen oder morgens auf dem Frühstückstisch. Eine Studie der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung ergab, dass die Zahl der verzehrten Eier in Deutschland 2016, bei 235 Stück pro Kopf lag. Innerhalb der letzten zehn Jahre ist die Zahl immer weiter gestiegen, trotz vieler Skandale und Betrugsfälle um die Haltungsverordnungen der Hühner. Doch welche Eier kann man als Verbraucher ganz unbesorgt kaufen und verzehren?


Jedes Ei das ihr im Supermarkt um die Ecke kauft, hat eine Kennzeichnung, leider achten nur die wenigstens Leute darauf, was diese genau bedeutet. Die erste Zahl auf dem Ei gibt an, in welcher Haltungsform die Hennen gelebt haben. Also ob Freiland-, Boden- oder Käfighaltung oder ob die Eier aus einer ökologischen Erzeugung stammen. Danach folgt die Abkürzung für das Erzeugerland und zum Schluss eine Zahlenkennung, durch die man herausfinden kann, aus welchem Legebetrieb die Eier stammen.

Uns ist es besonders wichtig, euch einen Überblick über die verschiedenen Haltungsformen in Deutschland zu geben.

1. Ökologische Erzeugung
  • Bei dieser Haltungsform müssen die Mindestanforderungen der „EG Öko-Verordnung“ eingehalten werden. Diese besagen, dass pro Stall maximal 3000 Legehennen gehalten werden dürfen. Höchstens 6 Hennen leben pro Quadratmeter nutzbarer Stallfläche jeder Legehenne stehen 18 cm Sitzstange zu. Außerdem ist der Auslauf ins Freie ist vorgeschrieben. Die Fütterung der Hennen sollte ausschließlich mit ökologischem, möglichst betriebseigenem Futtermitteln erfolgen und bei der Behandlung der Hennen im Krankheitsfall sind Naturheilmittel und homöopathische Arzneien zu bevorzugen.
2. Freilandhaltung 
  • Freilandhaltung bedeutet, dass die Legehennen in einem Stall leben der dieselben Anforderungen der Bodenhaltung erfüllt und gleizeitig noch einen den Auslauf ins Freie haben. Dabei stehen jedem Tier mindestens vier Quadratmeter zu. Der Auslauf sollte mit Gras oder einer Weide bewachsen sein. Bei der Masse an Hennen ist dies jedoch oftmals nur schwer möglich, da der Boden stark beansprucht wird und durch den Kot der Tiere schnell vermatscht. Bei dieser Haltungsform muss enorm auf Hygiene geachtet werden, um die Produktqualität nicht zu gefährden.


3. Bodenhaltung   
  • Bei der Bodenhaltung leben alle Legehennen in einem geschlossenen Stall. In dieser Haltungsform sind maximal neun Tiere pro Quadratmeter zugelassen und nicht mehr als 6000 Hennen im gesamten Stall. Die Hennen laufen meist auf Gittern aus Kunststoff, durch jene der Kot fällt. Die Versorgung mit Futter und Wasser erfolgt automatisch und zur Eiablage können die Hennen Nester aufsuchen. Für die Ruhephasen können sie Sitzstangen nutzen. Bei dieser Haltungsform kommt es sehr oft zu Rangordnungskämpfen die zu Verletzungen der Hennen führen.  
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4. Käfighaltung und Kleingruppenhaltung 
  • Bereits seit dem 1.1.2010 ist in Deutschland die herkömmliche Käfighaltung für Legehennen verboten, in Europa war diese Haltungsform dagegen noch bis Ende 2011 erlaubt. 
  • Die Kleingruppenhaltung ist eine neue Form bei der den Hennen mehr Platz zugesprochen wird und auch hinsichtlich des Verbraucher- und Umweltschutzes ein ausgewogenes Haltungssystem geschaffen wurde. So geht die Kleingruppenhaltung mit einer niedrigen Umweltbelastung, einem niedrigen Infektionsrisiko und einer guten Produktqualität einher.


Wenn ihr also demnächst Eier im Supermarkt kauft, dann achtet doch demnächst einmal genauer darauf, welcher Haltungsform die Eier entstammen und ob ihr nicht doch zu den etwas teureren Eier aus ökologischer Erzeugung oder aus Kleingruppenhaltung greift.

Noch besser ist es natürlich, wenn man den Betrieb kennt woher seine Eier kommen. Hier in Thüringen ist es nicht ungewöhnlich seine Eier aus kleinen Läden oder direkt im Hofladen von Bauern zu erwerben. Meist könnt ihr dort genau sehen, wie die Hühner gehalten werden und gleichzeitig unterstützt ihr die kleinen Betriebe.

Als wir gestern nach der Uni eine kleine Runde durch Erfurt gedreht haben, waren wir im Erzeugerladen für Thüringer Produkte. Hier konnte man frische Eier vom Sonnengut kaufen, genau so viele wie man auch nur wirklich benötigt.


Auch viele Supermärkte bieten mittlerweile neben dem Verkauf der Industrieeier, auch die Eier regionaler Bauern an.

Wer noch mehr zum Thema wissen will, kann die Seite Deutsche Eier besuchen. Hier gibt es jede Menge Fakten rund ums Thema.


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